zurück
31.08.2024 | Druckversion |
Überlandhilfe Gefahrgutunfall in Rosenfeld
Rosenfeld. Am Donnerstagnachmittag wurden die Freiwilligen Feuerwehren Rosenfeld, Balingen und Hechingen zu einem Gefahrgutunfall zu einem Ortsansässigen Industrieunternehmen in Rosenfeld alarmiert. Ein LKW-Fahrer eines Stückgutgefahrguttransports bemerkte beim Öffnen seines Trailers, dass eine Flüssigkeit austritt. Der Fahrer reagierte geistesgegenwärtig und verschloss sofort wieder den Trailer. Das Industrieunternehmen fing mit einer Auffangwanne den Stoff auf und streute mittels Universalbindemittel die ausgetretenen Kleinmengen auf und alarmierten die Feuerwehr. Laut Alarmierung soll aus einem IBC mit 1000 Liter Isocyanat auslaufen.
Zu diesem Gefahrgutunfall alarmierte die Integrierte Leitstelle Zollernalb gemäß Alarmplan die Feuerwehr Rosenfeld mit allen Abteilungen, der Gefahrgutzug sowie Fachberater Chemie der Feuerwehr Hechingen und die Dekon-Staffel der Feuerwehr Balingen.
Kurz nach der Alarmierung rückte der Gefahrgutzug im Verband bestehend aus Einsatzleitwagen (ELW 1), Löschgruppenfahrzeug (LF 20/16), Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Gefahrgut (WLF mit AB-G), Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) und Rüstwagen (RW 2) ab. Ein Kommandowagen mit dem Fachberater Chemie fuhr zur Lageerkundung voraus.
Lage
Beim Eintreffen des Gefahrgutzugs hat die Feuerwehr Rosenfeld eine Not-Dekontaminationsplatz und den Gefahrenbereich sowie einen Absperrbereich eingerichtet. Der Trailer ist Flüssigkeitsdicht, sodass kein weiterer Stoffaustritt austritt. Der LKW hat laut Frachtpapiere 10 IBC mit einem Methylendiphenyldiisocyanat geladen und vier IBC mit einem Polyol.
Maßnahmen
Da unklar ist, wieviel Gefahrstoff mittlerweile aus dem havarierten IBC ausgetreten sind und sich frei im Trailer befinden wurden durch das HLF 20 zusammen mit dem RW 2 Vorbereitungen getroffen, diesen Gefahrstoff aufzufangen und die Ausbreitung auf dem Logistikhof zu begrenzen. Hierzu wurde unter Atemschutz ein Doppelkammerschlauch mit Wasser gefüllt und im Hof ausgebracht, um den möglicherweise austretenden Gefahrstoff aufzufangen. Parallel dazu wurden alle noch offenen Hofeinlaufschächte verschlossen. Ebenfalls wurde eine größere Wanne bereitgelegt welches des Großteiles des Gefahrstoffs aufnehmen soll, sobald der Trailer geöffnet wird. Über das Industrieunternehmen wurden Haverie-Auffangwannen für die defekten IBC bereitgestellt sowie ein Quarantänebereich für die Ladung festgelegt.
Parallel wurde ein Trupp des LF 20/16 mit Chemieschutzanzug (Form 3) ausgerüstet welche nach den vorbeugenden Maßnahmen eingesetzt wurde, um den Trailer zu öffnen. Beim Öffnen der rechten Trailer Tür traten erneut nur geringen Mengen des Gefahrstoffs aus. Der Gefahrstoff wurde durch die linke verschlossene Tür zurückgehalten und mittels Universalbindemittel gebunden. Ebenfalls konnte im Trailer wie erwartet 14 IBC vorgefunden werden. Zwei deformierte IBC befanden sich ganz vorne im Trailer. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch nicht ermittelt werden welcher Stoff in den beiden deformierten IBC gelagert ist und wieviel Gefahrstoff ausgetreten ist. Daher war ein komplettes Entladen des Trailers notwendig welches durch mehrere Trupps in Chemieschutzanzügen (Form 2) erfolgte. Nachdem die IBC ausgeladen waren konnte dann auch die Schutzstufe auf Form 1 heruntergefahren werden, denn bei dem ausgelaufenen Stoff handelte es sich um das Polyol. Der IBC wurde auf dem Trailer gekippt, sodass kein weiterer Stoff austreten konnte.
Damit waren die Maßnahmen des Gefahrstoffzugs beendet und es konnte zurückgebaut werden.
Die Dekontamination der Einsatzkräfte im Gefahrenbereich übernahmen die Kameraden der Dekon-Staffel Balingen.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals für die gute Zusammenarbeit mit der FF Balingen und FF Rosenfeld sowie die Gastfreundschaft durch die FF Rosenfeld und der Verpflegung des DRK bedanken.